Saint-Malo, Frankreich (Tag 164 – 13.078 km)

Saint-Malo, Frankreich

Nachdem wir bei unseren letzten Stationen vor allem die Schönheit der Natur bewundern konnten, wagen wir uns nun wieder in eine sehenswerte Stadt: Saint Malo mit seinem historischen Stadtkern, genannt „intra muros“ (= innerhalb der Mauern), ist das Ziel.
Obwohl wir die Stadt an einem Dienstag Nachmittag erreichen, scheint es hier ein sehr hohes Besucheraufkommen zu geben. Jedenfalls kommen wir nur mit Müh und Not durch die Innenstadt und von verfügbaren Parkflächen für unseren Kleinwagen ist natürlich nichts zu sehen. Anders als geplant suchen wir uns also einen Stellplatz ein paar Kilometer außerhalb, im Vorort Rothéneuf. Von dort aus können wir mit dem Roller ins Zentrum fahren. So langsam beginnt wohl die Zeit, da wir uns häufiger auf Kontakt mit Touristenmassen einstellen müssen.

Unser Stadtrundgang durch Saint-Malo wird leider durch Regen und Wind recht stark getrübt. Alles bleibt grau in grau, und der Glanz der Altstadt bleibt verborgen. Auch der Rundgang auf der Mauer wäre bei blauem Himmel und Sonnenschein sicherlich eindrucksvoller. Die vorgelagerten Inseln Le Grand Bé, Le Petit Bé und das Fort National, die bei Ebbe sogar zu Fuß erreichbar wären, können wir zwar sehen, aber sie bleiben für uns unerreichbar. Das Meer hat sich noch nicht zurückgezogen und wirkt heute so gar nicht einladend.
Als Stimmungsaufheller hilft bei uns immer etwas Leckeres zu essen. Deshalb suchen wir uns eine kleine Crêperie und vergessen für eine Stunde das schlechte Wetter. Satt und zufrieden kann der Nachmittag nur besser werden, denken wir.
Aber weit gefehlt! Bea wird zum Opfer eines tierischen Überfalls. Nichtsahnend beißt sie gerade in ihr frisches „Beignet Pommes“ – vergleichbar mit einem Riesenkrapfen, der mit Apfelmus gefüllt wird – als sich plötzlich eine ausgezehrte Möwe zwischen den Häusern in die Tiefe auf sie stürzt. Die Möwe entreißt ihr das Beignet, das daraufhin zu Boden fällt. Leider lässt sich davon nichts mehr retten. Aber wenigstens können wir noch verhindern, dass der diebische Vogel mit seiner Beute glücklich wird. Nachdem sich der Tumult um uns herum gelegt hat, verlassen wir Saint Malo wieder.

Wahrscheinlich sollten wir bei gutem Wetter nochmal wiederkehren. Dann könnten wir auch den 3 Kilometer langen Grande Plage „besichtigen“, der direkt an die Stadtmauern anschließt.

Unser Stellplatz für Saint Malo:
Aire de Camping-Car Les Ilots, Rothéneuf, Avenue de la Guimorais, 35400 Saint-Malo