Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina, Portugal (Tag 99 – 9.115 km)
Von Alvor aus fahren wir nun möglichweise in das Herzstück der Algarve. Im Südwesten Portugals zieht sich entlang der Küste über circa 80 Kilometern ein beliebter Naturpark. (Sein holpriger Name lautet: Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina) Recht unverbaute Natur mit wunderschönen Stränden und steilen Felswänden prägen das Landschaftsbild an der Küste. Und da wir uns außerhalb der Saison bewegen, ist auch nicht wirklich viel los. Am ehesten trifft man noch andere Wohnmobilfahrer, die ebenfalls die Ruhe suchen oder ein paar einheimische Surfer.
Wir wollen nun in den kommenden Tagen verschiedene Buchten und Strände anfahren und je nach Witterung (zur Zeit ist es etwas durchwachsen) die eine oder andere Wanderung unternehmen.
Den ersten Stopp setzen wir am Strand von Boca do Rio, von wo aus wir unter anderem den ehemaligen Fischerort Salema besuchen können.
Nach zwei Nächten am Strand ziehen wir für eine (regnerische) Nacht nach Figueira auf einen Stellplatz. Dort tanken wir Strom aus der Dose und holen uns frisches Wasser.
Auch am nächsten Morgen will die Sonne leider nicht so recht rauskommen. Statt einem Strandtag planen wir einen Ausflug in die „Stadt“ ein: Es geht nach Lagos, wo wir ein wenig durch die Gassen flanieren und leckere Sachen essen …
Für die Nacht wählen wir einen freien Stellplatz am Praia da Ingrina, einem weiteren sehr idyllischen Strand – bei Sonnenschein. 😉 Leider bessert sich das Wetter aber vorerst nicht, so dass wir am nächsten Tag unsere Erkundungsfahrt bei windiger und trüber Witterung fortsetzen müssen.
Wir besuchen das Cabo de São Vicente, den südwestlichsten Punkt des europäischen Festlands – und beschließen direkt, erneut zurück zu kommen, wenn sich das Wetter etwas gebessert hat. Die Bilder wirken einfach besser mit blauem Himmel …
Nun bereiten wir uns auf stürmische Tage vor! Portugal erwartet bis zu 14 Meter hohe im Norden des Landes und auch bei uns im Süden werden Rekordwellen an den Küsten und starke Winde erwartet. Mal sehen, wie es wird!
Ein Tag später: Ja, es wird tatsächlich sehr windig, mit wiederkehrenden Sturmböen. Und auch heftige Regenschauer durchziehen unsere Umgebung im Wechsel mit strahlendem Sonnenschein. Die Wolken ziehen unglaublich schnell über uns hinweg und entsprechend schnell verändert sich das Wetter dann auch.
Trotzdem entscheiden wir uns, eine kleine Wanderung an die Küste zu unternehmen. Schließlich wollen wir sehen, ob es hier auch die angekündigten Rekordwellen zu sehen gibt. An der Praia da Figueira – an der Südküste Portugals – haben wir aber leider Pech. Die Strände liegen im „Schatten“, da der Wind aus westlicher oder nordwestlicher Richtung auf Portugal trifft. Es windet zwar heftig und Sand und Gischt werden über den Strand getrieben. Aber die Wellen sind recht klein und werden vom Wind sogar noch runtergedrückt. 🙁
Und dennoch genießen wir unseren Ausflug zum Valentinstag …
Am nächsten Tag klart der Himmel etwas auf und die Sonne macht den kühlen Wind erträglicher. So besuchen wir die Festungsanlage in Sagres (Fortaleza de Sagres) und lassen uns auf der ungeschützt liegenden Landzunge von den Sturmböen kräftig durchrütteln.
Im Anschluss wagen wir uns an die Westküste, wo Wind und (Regen-)Wetter in der vergangenen Nacht noch kräftiger zugeschlagen hatten. Unser Stellplatz für die kommenden zwei Nächte – ein Parkplatz an der Praia do Amado – bleibt aber dann erfreulicherweise völlig trocken und sogar der Wind verliert an Kraft. Obwohl es nun leider merklich abgekühlt hat (so etwa auf 14-15 Grad) können wir angenehm sonnige Stunden am herrlichen Strand und der felsigen Küste verbringen.