Region Saint-Nazaire, Frankreich (Tag 154 – 12.329 km)
Passage du Gois
Der weitere Weg in den Norden führt uns an der Passage du Gois vorbei. Das ist die alte Straße (und früher auch einzige Straße), die auf die Insel Île de Noirmoutier führt. Sie ist bei Ebbe mit dem Auto (oder Womo) passierbar, liegt aber während der Flut in der Regel etwa 4 Meter unter Wasser. An den jeweiligen Zufahrten gibt es Warntafeln und Zeithinweise, wann das nächste Niedrigwasser erwartet wird.
Leider kamen wir dort während einer Hochwasserphase an, so dass die Überfahrt für uns nicht möglich war. Aber zumindest konnten wir die im Atlantik mündende Straße sehen.
Unser eigentliches Ziel ist ein freier Stellplatz zwischen Pornichet und Saint-Nazaire. Dort verbringen wir die nächste Nacht.
Guérande
Den Ort Guérande erreichen wir am nächsten Vormittag. Eine Attraktion ist hier der mittelalterliche Stadtkern: Eine gut erhaltene Stadtmauer mit vier großen Toren umschließt die malerischen Altstadt. Diese birgt (natürlich) eine historisch wertvolle Kirche, der wir jedoch nur von außen ein wenig Beachtung schenken. Zur Mittagszeit interessieren wir uns eher für leckere Galette/Crêpe-Kombinationen.
Positiv fallen uns in Guérande die zahlreichen Informationstafeln auf, die an Toren, Türmen, Plätzen und sonstigen sehenswerten Elementen angebracht sind. Sie sind nämlich ausnahmsweise sogar auf Deutsch übersetzt. Und zwar nicht mit Google Translate, sondern offensichtlich von einem echten Übersetzer.
Wir führen das auf die Städtepartnerschaft mit Dinkelsbühl zurück.
Fremdsprachige Informationen sind in Frankreich manchmal recht spärlich zu finden. Und Deutsch ist erst recht die Ausnahme. Wahrscheinlich aber auch zu Recht. Derzeit sind wir gefühlt die einzigen Deutschen an der Atlantikküste. Die Stellplätze teilen wir uns ausschließlich mit französischen Wohnmobilen.
Marais salante de Guérande
Nahe der Stadt erreichen wir die Salzfelder von Guérande, die ebenfalls sehr sehenswert sind. Insbesondere da wir hier die Drohne steigen lassen können. Weit und breit sind sind nur wenige Menschen (Salzmänner- und frauen) zu sehen, die mit Gummistiefeln in ihren Teichen stehen. Aus der Luft sehen die Salzfelder wie ein riesiges Puzzle aus, mit unterschiedlich großen und geformten Teilen, in denen sich je nach Witterung verschiedene Farben des Himmels spiegeln.
Neben dem normalen Meersalz, das man in den Salinen in großen Mengen produziert, wird hier auch eine Sorte des selteneren „Fleur de Sel“ geerntet, das dann teuer in die Welt verkauft wird.
Batz-sur-Mer
Am gegenüberliegenden Rand der Salzfelder von Guérande liegen einige Orte direkt an den Atlantikküste. Wir lassen uns in Batz-sur-Mer nieder, in dem familär geführten Campingplatz „La Govelle“. Von dort aus erkunden wir mit dem Roller die nähere Umgebung. Zum Beispiel die Promenade von La Pouliguen, wo man in Strandliegen einen Kaffee und die Sonne genießen kann. Oder auch „Le Grand Blockhaus„. Der ehemalige deutsche Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg wurde damals als bretonisches Ferienhotel getarnt und u.a. mit einer künstlichen Fassade versehen. Das Bunker-Gebäude (ohne Tarnung) ist noch komplett erhalten und enthält heute ein Museum, das wir auch besuchen.